Die Färör-Inseln, auf halbem Wege zwischen Europa und Island gelegen, sind ein ausgesprochen regen-reiches Insel-Reich und Teil des König-Reiches Dänemark.

Bis vor wenigen Jahren war ein Kurzaufenthalt hier unumgänglich, wollte man per Fähre von Kontinentaleuropa nach Island reisen: Denn die einzige Verbindung dieser Art (die Norrøna) wurde von einer fähringischen Rederei unterhalten, die Gäste sowohl in Dänemark als auch in Norwegen abholte und zwischendurch für zwei Nächte in der Hauptstadt Tórshavn auf Streymoy absetzte.

Die Färör gehören zu einigen wenigen geologischen Brocken, die von einem vorzeitlichen mittelatlantischen (und damit basaltischen) Kontinent übriggeblieben sind; andere Bruchstücke finden sich heute in Nordirland und Schottland (man denke unter anderem an Giant's Causeway und Staffa), den Westfjorden Islands und Teilen Südgrönlands. Aufeinandergeschichtete Basaltflüsse geben den Fjorden der Inseln die charakteristische Bänderung der Felswände. Die eruptive Hochzeitstorte wurde leicht angekippt und ragt im Nordwesten steil und sturmumtost aus dem Ozean, während der Südrand sanft abfallend in den Wellen versinkt. Berühmt sind die Klippen von Vestmanna, achthundert Meter hoch und reich an Klüften, Grotten und Felspfeilern (einer davon beherbergt, jawohl, Schafe auf der kleinen, zweihundertfünfzig Meter über dem Wasser befindlichen Gipfelplattform, dort in jedem Frühjahr aufs Neue ausgesetzt von ihren seilkletternden Besitzern). Angeblich gehören die nördlichen Klippen zu den höchsten, die direkt aus dem offenen Ozean aufragen (das soll wohl alle Felswände ausschließen, die sich innerhalb eines Fjordes befinden...).

Das Foto entstand an einem kleinen Bach, der in den Fjord von Saksun auf Streymoy strömt. Der Ursprung der markanten Terassen im Gras ist mir trotz geomorphologischer Vorbelastung ein Rätsel; allerdings habe ich ähnliche Formationen auf einem von Kühen übertrampelten Hügel im Allgäu bemerkt, was den Schluss nahelegt dass, schon wieder, Schafe im Spiel sind. Ein Foto der Siedlung Saksun findet man unter anderem auf der Homepage des Faroe Island Tourist Guide; wem das Bild von irgendwoher bekannt vorkommt, der ist vermutlich der Werbekampagne eines der (wahrscheinlich) besten Biere der Welt zum Opfer gefallen, das einen seiner (grünen) Lastwagen einst hier positionerte.

Zum Schluss sei noch bemerkt dass mit der großen Insel, natürlich, Grönland gemeint ist, das wie auch die Färör Teil Dänemarks ist, doch politisch eine gewisse Unabhängigkeit besitzt. In der Tat entfallen 98% der Landfläche Dänemarks auf Grönland!